Kleine Details

Es ist die Summe kleiner Details die ein interessantes Modell von einem genau nach Plan gebauten Modell unterscheiden.
Daher habe ich das Podest im Heck nicht einfach so wie vorgesehen eingeklebt sondern alle 36 aufgedruckten „Durchbrüche“ wirklich erstellt.
Erst vorne und hinten jeweils ein Loch gebohrt, dann mit der kleinen Stichsäge ausgesägt und den Rest mit der Feile bearbeitet.
Danach wurde das Podest grundiert und schwarz lackiert.
Viel Arbeit, die wohl nicht nur der Kenner erkennt und zu würdigen weiß…

Hitzefest

Der Sommer ist vorbei und da Covid-19 Deutschland in den zweiten Lockdown gezwungen hat, ist Modellbau ein gutes Hobby um sich nicht unterkriegen zu lassen. Also geht es wieder weiter auf der Werft.
Der hitzefeste Teil des Aufbaus musste noch lackiert werden, das wäre zwar besser im Sommer draußen passiert, aber mit viel lüften hält sich der Lackgeruch drinnen in Grenzen.
Vor der Lackierung mussten erst noch 6 Bullaugen-Trägerbleche angefertigt werden, welche normalerweise aus Holz bestehen.
Die Maße wurden von den Holzteilen auf das Alu-Blech übertragen, mit der Blechschere ausgeschnitten und mit Bohrlöchern versehen.
Diese Bleche wurden dann mit hitzebeständigem Auspuff-Lack in schwarz lackiert.
Das Lochblech vom Aufbau, welches direkt über dem Kessel sitzt, wurde ebenfalls mit Löchern für die Bullaugen versehen, damit die heiße Luft noch besser, durch die Bullaugen, nach draußen gelangen kann. Da die mitgelieferten Bullaugen nicht aus hitzebeständigem Kunststoff sind, habe ich mich nach welchen aus Messingguss umgeschaut. Fündig geworden bin ich bei der Firma www.elde-modellbau.de (Artikel 675 – Bullaugen mit Nietrand 14mm
Messingguss.)
Die Firma Elde ist ein Kleinod für jeden Modellbauer, da diese Firma noch selbst Beschlagteile von Hand anfertigt! Bei Bestellung waren nur noch 2 Packungen der 3 benötigten vorhanden, da hat die Firma Elde die fehlenden einfach mal eben gegossen! – Super, dass es sowas noch gibt. Ok, die Teile sind zwar etwas teurer, aber ich finde die Qualität ist spitze und man muss solche Geschäfte einfach unterstützen! 🙂
Nach dem Lackieren wurden alle Teile mit Hochtemperatur-Kleber von UHU (auf Silikonbasis) zusammen geklebt.

Noch mehr Blech…

Der hintere Teil vom Aufbau ist besonders stark von der Hitzeentwicklung rund um den Kessel betroffen. Daher habe ich in diesem Innenbereich alles mit Alu-Blech verkleidet. Nachdem die Blechteile ausgeschnitten, gebogen und angepasst waren, wurden sie mit hitzebeständigem Silikonkleber befestigt.

Auseinandertreiben…

Im Original hat der Schornstein eines „Steam Paddle Tugs“ am oberen Ende eine Wölbung nach außen. Dies kann man auch im Modell, ohne teures Spezialwerkzeug, recht einfach bewerkstelligen.
Man benötigt nur einen Gummi-Hammer, ein Stück Holz und einen Trichter. Mir erschien der Trichter, welchen wir seinerzeit für die Zubereitung der Baby-Flaschen verwendet hatten, von der Neigung her optimal.
Man Stülpt das Alu-Rohr über den Trichter und schlägt dann mit dem Gummihammer, mit sanfter Gewalt auf das Stück Holz und treibt so das Aluminium auseinander. (siehe Bild)

Rede kein Blech, biege es !

Original wird der Aufbau komplett aus Holz gefertigt. Über den Kessel soll zwar von innen ein Hitzeschutzblech mit Lüftungsöffnungen angebracht werden aber die Heiße Luft vom Kessel staut sich trotzdem darunter. Wie man aus dem Internet weiß, ist zumindest eine Glasgow daher wohl Opfer der Flammen geworden.
Daher habe ich den Teil des Aufbaus, welcher über dem Kessel ist komplett aus Alu-Lochblech gefertigt. Eine Biegemaschine braucht man dafür nicht, ein kleiner Schraubstock und ein paar Holzreste kann man zum Biegen prima verwenden. Ich hoffe, dass über das Lochblech die Wärme besser nach außen Abtransportiert werden kann.
Die Lüfter habe ich deshalb nicht aus ABS gefertigt sondern welche aus Metall (brüniert H60mm Krick RC 61785) besorgt. Sie sind zwar etwas kürzer als die Originalen, aber das fällt kaum auf.

Darauf kann man aufbauen…

Nachdem nun Rumpf, Technik, Mechanik und das Deck soweit fertig sind, geht es an die Aufbauten. Die Holzteile wurden mittels Feile an das Deck angepasst. Der zusammen geleimte Korpus wurde nach ca. 20 Minuten Trockenzeit auf das Schiffsdeck aufgesetzt und dann während der vollständigen Trocknung mit Gewichten (Wasserflaschen) beschwert. Somit passte sich der Korpus perfekt an das Deck an.

An Deck!

Nachdem im Inneren des Rumpfes alle Vorarbeiten beendet waren, wurde das Deck eingeklebt.
Zuvor mussten noch die Rohre für die Ankerkette angefertigt werden. Diese wurden, anders als im Bauplan beschrieben, nicht aus geraden Rohren hergestellt, sondern mit dem Biegegerät passend gebogen. Zum Einkleben im Rumpf habe ich Stabilit-Express© verwendet.
Nachdem dies getrocknet war, wurde das Deck in die dafür vorgesehene Nut mit UHU-Hart© eingeklebt und die beiden Rohrenden durch die Öffnungen im Deck geführt. Der Streifen türkis an der Verschanzung der Reling wurde zuvor mit Lackierer-Klebeband abgeklebt damit dieser nicht beim Einsetzen des Decks beschädigt wurde. Gummi-Bänder wurden während der Trockenphase um den Rumpf gemacht. Jetzt geht es mit den Aufbauten weiter…

Nötiger Ballast

Nachdem Mechanik und Technik verbaut wurden liegt die Glasgow immer noch nicht tief genug im Wasser. Ein „Stapellauf“ in der heimischen Badewanne ergab, dass ca. 2,6kg zusätzliches Gewicht benötigt werden damit der Schlepper knapp oberhalb der Wasserlinie im Wasser liegt.
In der Summe ergibt das zur Zeit ein Gewicht von ca. 6,8kg. Mit Aufbauten wird das Gesamtgewicht also ungefähr bei 7kg liegen.
Ich habe mir daher vom Dachdecker 3kg Walzblei besorgt. Walzblei kann man sehr gut verarbeiten (schneiden, rollen, biegen). Da Blei giftig ist, bitte bei der Verarbeitung Handschuhe tragen und sicherheitshalber auch danach die Hände waschen! Das Blei habe ich zurecht geschnitten und über die ganze Rumpflänge verteilt. Das zusätzliche Gewicht sollte man unbedingt vor dem Einkleben des Decks platzieren, da man später nicht mehr an alle Bereiche im Rumpf heran kommt.


Revisionsöffnung

Falls ich mal die Achse, auf der die Zahnräder sitzen, ausbauen müsste habe ich eine Revisionsöffnung im Rumpf vorgesehen. Diese Öffnung wird im normalen Betrieb mit einem kleinen Durchführung aus Gummi (aus dem Befestigungsmaterial für Servos) und einem Kunstsoff-Pfropfen verschlossen.

Man weiß ja nie…

Vielleicht möchte ich ja später mal aus irgend einem Grund ein Kabel von ganz hinten nach ganz vorne ziehen? – Wahrscheinlich werde ich das nie machen, aber für den Fall der Fälle habe ich noch eine Schnur durch die Spanten gezogen. So könnte ich bei Bedarf ein Kabel daran knoten und durchziehen.