Kondenswasser-Auffangschale

Am Aggregat entsteht im Betrieb immer Kondenswasser und läuft daran herunter. Damit das Wasser nicht in den Rumpf läuft habe ich aus einem alten Dosendeckel eine Auffangschale gebaut. Da der Dosendeckel eine Prägung hatte, würde das etwas merkwürdig unter dem Aggregat aussehen. Deswegen habe ich aus 0,5mm Messingblech eine Einlage gefertigt. Den Deckel habe ich mit Auspufflack schwarz lackiert. Nach dem Lackieren habe ich die Messing-Einlage mit hitzebeständigem Silikonkleber in den Deckel eingeklebt. Fertig ist die Auffangschale.
Schaut doch mit den Rundungen aus, wie original ab Werk 🙂

Die „schöne“ Seite

In einem Internet-Shop hatte ich eine 2,5mm dicke Messingplatte bestellt, welche als Grundplatte für die Komponenten der Dampfmaschine dienen soll.
Heute wurde sie diese geliefert, also ab in die Werkstatt, Löcher mit schönen Versenkungen gebohrt und dann wollte ich montieren…

AHHHHHHHHHHhhhhhhhhhh!!! Die „Schutzfolie“ hat im Laufe der Zeit mit dem Messing reagiert und die „schöne Seite“ sieht viel schlimmer aus als die Rückseite mit den Kratzern vom Schneiden.

Ich habe experimentiert ob ich da wieder Messingglanz hinbekomme.
Schließlich habe ich mit Spiritus die oberste Schicht abgewaschen und danach 6 mal mit Nevr-Dull© die Platte poliert!

Jetzt sieht es zwar nicht mehr aus wie Kupfer mit Messing-Sprengeln, aber leichte matte Spuren sind immer noch zu sehen.
Da mir die Lieferfirma mitteilte, dass die ganze Charge von diesem Problem betroffen sei, hat sie mir die Platte geschenkt und den Kaufpreis zurück erstattet.
Also werde ich wohl mit dieser Platte leben. „Einem geschenkten Gaul, schaut man nicht ins Maul“ 😉
Die Grundplatte wiegt übrigens 658 Gramm, dieses Gewicht kann die Borkum gut gebrauchen und das spare ich später beim Austrimmen an Blei.

Abnahme durch Maschinist und Schiffsführer wurde erteilt

Wiedergeburt als Abdampfkondensator

Die Teedose ist nun ein Teil der Geschichte und zum Abdampfkondensator umgearbeitet worden. Ich möchte euch heute nicht mit vielen Worten langweilen, daher mal mehr Bilder und zwei Videos.
(Die sagen mehr als tausend Worte ;-))


Test Volle Pulle

Test ganz lansam

Teezeit

Dampfmaschinen werden meist mit einem Abdampf-Kondensator betrieben.
Das hat den Vorteil, dass das Aggregat nicht gegen den Atmosphären-Druck arbeiten muss, da im Kondensator durch die heiße Luft ein Unterdruck herrscht. Somit hat die Dampfmaschine mehr Leistung.
Außerdem dankt es die Umwelt, denn das Dampf/Öl-Gemisch wird aufgefangen und kann somit nicht ins Wasser gelangen. An Land wird dann der Abdampfkondensator entleert, in dem der Inhalt durch einen Kaffee-Filter geschüttet wird. Aus dem Filter heraus läuft reines Wasser und im Filter bleibt das Öl zurück, welches dann mit dem Restmüll entsorgt werden kann. Dieses Vorgehen habe ich von dem Support der Firma Wilesco, telefonisch erfahren.

Auf der Suche nach einem geeigneten Abdampf-Kondensator für die Borkum, bin ich leider nicht fündig geworden. Die vorhandenen Kondensatoren von Krick oder Regner haben mir nicht gefallen, da diese meist schwarz lackiert und nicht aus Messing sind, außerdem waren sie mir zu teuer.
Also bin ich auf die Suche nach Messingdosen gegangen und in der Bucht, für 20Euro, fündig geworden.

Um ca. 1920 stellte die Firma WMF eine Art-Deco Teedose her, welche in Hammerschlag ausgeführt wurde. Sie besteht aus reinem Messing welches innen mit Silber beschichtet wurde, wohl wegen der Lebensmittel-Echtheit.
Diese Dose trägt einen Stempel aus der sogenannten Straußen-Serie von WMF. Details hierzu: WMF Stempel / WMF Marks Archive – www.prueschberg.de

Viele Jahrzehnte lag diese Dose bestimmt irgendwo unbenutzt herum und war sehr traurig. 🙁
Nun wird diese Teedose ihr weiteres Dasein als Abdampfkondensator verbringen. 🙂
Da das Original des Inselversorgers ungefähr aus der gleichen Epoche wie die Teedose stammt und in Norddeutschland viel Tee getrunken wird, ist das ein toller Bezug zu diesem Modell. Das gibt bestimmt gutes Karma, da sie nun wieder verwendet und gebraucht wird.
Wir Seeleute sind sehr abergläubisch und glauben an gutes Karma!

Die Art-Deco-Fans mögen es mir nachsehen, aber die Dose ist einfach perfekt geformt für einen Abdampfkondensator.

Wie aus dieser Teedose ein wirklich einzigartiger Abdampfkondensator wird erfahrt ihr im nächsten Beitrag…

Neues Projekt – Dampfbarkasse

Kürzlich konnte ich in der Bucht einen Bausatz vom Inselversorgungsboot „Borkum“ klar machen. (Krick 20291 Schiff Bausatz + 20293 Ausstattungssatz)

Der frei gewordene Werftplatz wurde also erstmal nicht vom Feuerlöschboot „Düsseldorf“ bezogen, sondern es geht mit Volldampf weiter!
Angetrieben werden soll die Dampfbarkasse von der Wilesco D49 Dampfmaschine, welche bereits vorhanden ist und im Gasbetrieb getestet wurde.

Die Werft ist eingerichtet, es kann losgehen…
Erstes „beschnuppern“ von Rumpf & D49

Wilesco D49 Dampfmaschinen-Tuning

Vor kurzem hatte ich das Glück eine D48 & D49-Dampfmaschine im Doppelpack erstehen zu können.
Im Gegensatz zur D48 hat die D49 einen stehenden Kessel und ist in wunderschönem Messing ausgeführt.
Allerdings wird diese Maschine mit Trockenbrennstoff betrieben und in den einschlägigen Foren hatte ich gelesen, dass aus diesem Grund die Leistung etwas zu wünschen übrig lässt.
Was lag also näher als das Brennrohr und den Gastank aus der D48 in die D49 einzubauen?!
Das Ergebnis ist beeindrucken! Die Maschine läuft gasbetrieben wirklich super.
Für den Probeaufbau habe ich als Kondensator eine Bierdose verwendet. 🙂

Kleine Kostprobe
Test D49 Kessel mit D48 Aggregat

Stapellauf

In meiner Badewanne bin ich Kapitän!
Der erfolgreiche Stapellauf erfolgte in der heimischen Badewanne.
Die „Lady Scarlett“ ist gut getrimmt und liegt sehr gut im Wasser.
Der erste Funktionstest verlief erfolgreich aber es muss noch etwas an der Feinjustierung gearbeitet werden.
Nächstes Jahr steht dann die „Große Fahrt“ an. Diese wird wohl im Oppenheimer Hafenbecken stattfinden.
Falls ihr schöne Gewässer für RC-Modellboote wisst (auch Löschwasserbecken oder ähnliches), dann könnte ihr mir diese gerne per Mail an „dampfspezi(ät)vodafonemail.de“ mitteilen. (Bitte (ät) durch @ ersetzen ;-)) Über eure Vorschläge würde ich mich sehr freuen, da es gar nicht so leicht ist entsprechende Gewässer zu finden.

Test der Dampfpfeife, Antrieb per Dampf und Umschaltung auf Elektroantrieb.

Taufe

Nun endlich Bilder und ein Video von der Schiffstaufe.
Wir haben uns genau ans Protokoll gehalten:

Die Taufpatin: Weiblich, keine roten Haare und keine grünes Kleidungsstück.

Dann Taufspruch mit: „…immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel“

Zeitgleich mit dem Aufprall der kleinen (Holz)Sektflasche auf den Rumpf, wurde mit dem Finger Sekt auf das Schiff geschnippt.

Den „Korken“ musste ich wieder per Pizza-Bestellung bei meiner Familie auslösen 🙂 und dann wurde auf das Schiff kräftig angestoßen!

Übrigens, benannt wurde der Schaufelraddampfer nach einer sehr lieben Person, welche auf einer schwedischen Festung in Kalmar, zur „Lady of the Castle“ ernannt wurde. Daher auch die schwedische Flagge im Hauptmast.

Als nächstes steht der Stapellauf in der heimischen Badewanne an…

Video von der Schiffstaufe

Klar Schiff machen für die Taufe

Jetzt fehlen nur noch ein paar Namens-Schriftzüge und dann kann die Schiffstaufe vorgenommen werden. Alle packen mit an damit die Schiffstaufe gelingen möge…

Vorbereitungen für die Taufe

Eine richtige Schiffstaufe muss gut vorbereitet sein. Da man am Rumpf des Modellbootes keine Piccolo-Flasche zerschellen lassen kann, musste eine andere Lösung gefunden werden. Im Kinder-Kaufladen-Fundus fand ich eine Milchflasche, welche kurzer Hand zur Sektflasche umfunktioniert wurde.
Nun steht der Schiffstaufe nichts mehr im Wege. Soviel sei schon mal verraten, Glasgow wird der Hybrid-Schaufelrad-Dampfer nicht heißen…