Kajüte Achterdeck

Die Kajüte auf dem Achterdeck habe ich auch umgestaltet. Die Graupner-Version fand ich etwas zu einfach und zu klein. Daher habe ich mir verschiedene Bilder von alten Hafenschleppern angesehen und mich für diese Version entschieden.

Klappe halten und Tür zu!

Schon zu Beginn der Bauphase habe ich zusätzliche Öffnungen für die Lenzklappen und die Türen, welche den Zugang zu den Radhaus-Decks ermöglichen, aus dem Rumpf ausgeschnitten.
Mir war allerdings nicht klar, wie die Türen geöffnet werden sollten, da ja ein Stück der Reling oben auf der Tür ist. Im Bauplan der Strongbow wurde dies dadurch gelöst, dass die Tür innen angeschlagen wurde und nach innen aufging. Wie ich auf alten Fotos erkennen konnte, gingen die Türen aber immer nach außen auf.
Also entschied ich mich dafür, einen 45 Grad Winkel an Tür und Reling anzubringen, um die Türe wenigsten halb öffnen zu können.
Das Ergebnis gefiel mir allerdings überhaupt nicht!
Also einen Abend verbracht und alte Fotos von Steam Paddle Tugs auf http://www.tynetugs.co.uk/ durchsucht. Und dann hatte ich irgendwann des Rätsels Lösung.
Im Original wurde einfach der Teil der Reling, welcher sich über der Tür befindet, nach hinten umgeklappt und schon konnte man die Tür nach außen öffnen.
Da ich jetzt aber schon die 45 Grad-Ausschnitte in der Reling hatte, musst ich dies wieder rückgängig machen. Damit es eine exakte Schnittkante gab, an welche ich ein neues Stück Reling ansetzen konnte, klebte ich die Schnittstelle vor dem Schneiden mit Maler-Kreppband ab.
Die Reparatur-Stelle sieht man kaum, aber es sieht jetzt viel, viel besser aus als vorher und entspricht dem Original.
Als Scharniere habe ich die Miniaturscharniere von der Firma www.aero-naut.de (4 x 14mm Art. Nr. 7809/01) verwendet, welche voll funktionsfähig sind. Gehalten werden die Scharniere mit Sekundenkleber.

Davit

Der Davit ist eine Aussetzvorrichtung für Boote oder auch große Anker, welche sich an Deck befinden.

Eine ganze Zeit habe ich darüber nachgedacht, wie ich die Davits für die Beiboote positionieren könnte. Zum einen sollte es so original wie möglich sein, aber auch funktional. Die Radhäuser sollten abnehmbar bleiben, für das Abschmieren oder Wartungsarbeiten.
Ich habe die Davits mit Messingrohren verlängert. Da die originale Biegung zu eng war, ich aber die schlank auslaufenden Rohre behalten wollte, habe ich den Biegeradius verändert. Hierzu habe ich die Arme vorsichtig zurück gebogen und dann mit dem Biegewerkzeug den Radius so angepasst, dass die Flaschenzüge welche die Rettungsboote anheben, möglichst gerade hängen. Die Flaschenzüge habe ich mit einem zusätzliche Loch versehen, so dass sie auch wirklich funktionieren.

Feuer & Wasser

Eigentlich geht es ja in meinem Blog um Dampf. Aber da der Dampf ja mittels Feuer unter dem Kessel erzeugt wird, war mein nächstes Modellboot-Projekt naheliegend.

In meiner Kindheit brachte die Firma Robbe, in den 80er Jahren, das Feuerlöschboot „Düsseldorf“ auf den Markt. Das war damals das „Hammer-Modell“ schlechthin, da man es so richtig mit Sonderfunktionen voll stopfen konnte. Außerdem hat es ein sehr schönes Fahrbild und war mit den 4 Rudern, nicht nur sehr cool, sondern auch sehr wendig.
Ich hatte vor kurzem das Glück, dass ich einen originalen Bausatz mit dem roten Rumpf und alle anderen, notwendigen Teile in der Bucht ergattern konnte. Sogar originale Elektronikbausteine für Licht und Ton aus den 80er Jahren waren noch zu bekommen. Der Sound ist einfach klasse und nicht so perfekt wie heutzutage.
Seinerzeit gab es von Graupner ein Nautic-Modul, mit dem man diverse Fernsteuerungen erweitern konnte. So konnte man die verschiedenen Sonderfunktionen der Schiffe einzeln schalten. Diese Encoder/ Decoder sind zwar heute noch zu bekommen, aber sehr rar und daher meist sehr teuer.
Bei meiner Suche bin ich auf die Firma CP-Elektronik gestoßen. Diese bietet einen 16Kanal Multiswitch Encoder und Decoder, als Bausatz oder fertig montiert, an. Und das Ganze unter 100Euro! Diese Multiswitch-Lösung funktioniert perfekt und ist von sehr hoher Qualität!
Link zum Decoder:
Multiswitch Decoder | Nautic Modul | 16 Kanäle (cp-elektronik.de)
Link zum Encoder:
Multiswitch Encoder: Nautic Modul für Graupner Sender (cp-elektronik.de)
Passende Schalterblende:
Zierblende für Multiswitch Encoder (cp-elektronik.de)

Jetzt steht meinem nächsten Projekt nichts mehr im Wege.
Aber erstmal muss der Dampf-Schlepper fertig werden und vom Stapel laufen…
Das nächste mal kommen wieder neue Bilder von der Glasgow.


Wer gut schmiert…

… der gut Fährt.
Bevor ich die Führungsrohre für die Schaufelradwelle eingebaut habe, hatte ich zwei senkrechte Rohre zum Abschmieren der Welle angelötet und die Führungsrohre durchbohrt. Abgeschmiert wird mit Umweltfreundlichem Wellenfett (100% biologisch abbaubar und nicht Gewässer gefährdend) aus dem Hause Krick (Best. ro5557).
Dieses Fett habe ich in eine Spritze aufgezogen und dann mit einem Silikonschlauch auf die Abschmiervorrichtung gesteckt. Dann wird so lange auf den Kolben der Spritze gedrückt bis das Fett an der Welle sichtbar wird.

Ankerwinde

Im Beschlagsatz ist auch die Ankerwinde enthalten. Der Zusammenbau ist schnell geschehen und mit ein paar farblichen Akzenten versehen, macht das Teil auch einen guten Eindruck.
Für die Anker habe ich noch Auflagen aus Holz gefertigt und diese mit Tauen befestigt. Laut Bauplan wäre einfach ein „liebloser“ Drahtbügel am Ankerstiel montiert worden. Nun entspricht es mehr dem Original.

Rettungsboote

Graupner hatte nur ein Rettungsboot vorgesehen, welches achtern auf der Backbord-Seite hängen sollte. Da ich das Glück hatte, dass mein Bausatz zwei Beiboot-Schiffsrümpfe enthielt, konnte ich es wie im Original umsetzen und diese hinten auf den Radhäusern positionieren. Versehen wurden sie noch mit einigen Details wie die seitlichen Halteleinen. Ein Boot ist offen und das Andere durch eine Persenning abgedeckt. Die Persenning wurde aus einem Rest KFZ-Klebefolie hergestellt.

Tattoo

Die englischen Steam Paddle Tugs haben oft Verzierungen am Bug. Das wollte ich im Modell auch haben. Leider zum Aufmalen viel zu filigran und gelbe Farbe deckt auch nicht besonders gut. Auf einem alten Museumsbild der Reliant war das Motiv besonders gut zu erkennen. Ich habe den Teil des Bildes mit dem Computer nachbearbeitet und dann mit dem Tintenstrahldrucker ausgedruckt. Danach mit Klarlack, wasserfest lackiert und mit der kleinen Schere, vom Schweizer Taschenmesser, ausgeschnitten. Aufgeklebt wurde es mit Sprühkleber, dort wo die Ankerkette später aus dem Rumpf kommen wird.