Nachhaltigkeit

Beim Bohren der letzten letzten Löcher stank der Akku-Schrauber ganz erbärmlich und es flogen Funken aus ihm heraus. Der Bürstenmotor hatte das Ende seiner Lebenszeit erreicht. 🙁
Da aber der Rest vom Schrauber noch in Ordnung ist, habe ich einen neuen Motor bestellt. Kostenpunkt noch nicht mal 28Euro inkl. Versandkosten.
Der Austausch dauerte ca. 30Minuten und nun schnurrt der Akku-Schrauber wieder wie neu.

Kondenswasser-Auffangschale

Am Aggregat entsteht im Betrieb immer Kondenswasser und läuft daran herunter. Damit das Wasser nicht in den Rumpf läuft habe ich aus einem alten Dosendeckel eine Auffangschale gebaut. Da der Dosendeckel eine Prägung hatte, würde das etwas merkwürdig unter dem Aggregat aussehen. Deswegen habe ich aus 0,5mm Messingblech eine Einlage gefertigt. Den Deckel habe ich mit Auspufflack schwarz lackiert. Nach dem Lackieren habe ich die Messing-Einlage mit hitzebeständigem Silikonkleber in den Deckel eingeklebt. Fertig ist die Auffangschale.
Schaut doch mit den Rundungen aus, wie original ab Werk 🙂

Teezeit

Dampfmaschinen werden meist mit einem Abdampf-Kondensator betrieben.
Das hat den Vorteil, dass das Aggregat nicht gegen den Atmosphären-Druck arbeiten muss, da im Kondensator durch die heiße Luft ein Unterdruck herrscht. Somit hat die Dampfmaschine mehr Leistung.
Außerdem dankt es die Umwelt, denn das Dampf/Öl-Gemisch wird aufgefangen und kann somit nicht ins Wasser gelangen. An Land wird dann der Abdampfkondensator entleert, in dem der Inhalt durch einen Kaffee-Filter geschüttet wird. Aus dem Filter heraus läuft reines Wasser und im Filter bleibt das Öl zurück, welches dann mit dem Restmüll entsorgt werden kann. Dieses Vorgehen habe ich von dem Support der Firma Wilesco, telefonisch erfahren.

Auf der Suche nach einem geeigneten Abdampf-Kondensator für die Borkum, bin ich leider nicht fündig geworden. Die vorhandenen Kondensatoren von Krick oder Regner haben mir nicht gefallen, da diese meist schwarz lackiert und nicht aus Messing sind, außerdem waren sie mir zu teuer.
Also bin ich auf die Suche nach Messingdosen gegangen und in der Bucht, für 20Euro, fündig geworden.

Um ca. 1920 stellte die Firma WMF eine Art-Deco Teedose her, welche in Hammerschlag ausgeführt wurde. Sie besteht aus reinem Messing welches innen mit Silber beschichtet wurde, wohl wegen der Lebensmittel-Echtheit.
Diese Dose trägt einen Stempel aus der sogenannten Straußen-Serie von WMF. Details hierzu: WMF Stempel / WMF Marks Archive – www.prueschberg.de

Viele Jahrzehnte lag diese Dose bestimmt irgendwo unbenutzt herum und war sehr traurig. 🙁
Nun wird diese Teedose ihr weiteres Dasein als Abdampfkondensator verbringen. 🙂
Da das Original des Inselversorgers ungefähr aus der gleichen Epoche wie die Teedose stammt und in Norddeutschland viel Tee getrunken wird, ist das ein toller Bezug zu diesem Modell. Das gibt bestimmt gutes Karma, da sie nun wieder verwendet und gebraucht wird.
Wir Seeleute sind sehr abergläubisch und glauben an gutes Karma!

Die Art-Deco-Fans mögen es mir nachsehen, aber die Dose ist einfach perfekt geformt für einen Abdampfkondensator.

Wie aus dieser Teedose ein wirklich einzigartiger Abdampfkondensator wird erfahrt ihr im nächsten Beitrag…

Neues Projekt – Dampfbarkasse

Kürzlich konnte ich in der Bucht einen Bausatz vom Inselversorgungsboot „Borkum“ klar machen. (Krick 20291 Schiff Bausatz + 20293 Ausstattungssatz)

Der frei gewordene Werftplatz wurde also erstmal nicht vom Feuerlöschboot „Düsseldorf“ bezogen, sondern es geht mit Volldampf weiter!
Angetrieben werden soll die Dampfbarkasse von der Wilesco D49 Dampfmaschine, welche bereits vorhanden ist und im Gasbetrieb getestet wurde.

Die Werft ist eingerichtet, es kann losgehen…
Erstes „beschnuppern“ von Rumpf & D49

Wilesco D49 Dampfmaschinen-Tuning

Vor kurzem hatte ich das Glück eine D48 & D49-Dampfmaschine im Doppelpack erstehen zu können.
Im Gegensatz zur D48 hat die D49 einen stehenden Kessel und ist in wunderschönem Messing ausgeführt.
Allerdings wird diese Maschine mit Trockenbrennstoff betrieben und in den einschlägigen Foren hatte ich gelesen, dass aus diesem Grund die Leistung etwas zu wünschen übrig lässt.
Was lag also näher als das Brennrohr und den Gastank aus der D48 in die D49 einzubauen?!
Das Ergebnis ist beeindrucken! Die Maschine läuft gasbetrieben wirklich super.
Für den Probeaufbau habe ich als Kondensator eine Bierdose verwendet. 🙂

Kleine Kostprobe
Test D49 Kessel mit D48 Aggregat

Hast du Probleme, musst du sie lösen

Die Jungfernfahrt hat sich verzögert, da ich erst einige Probleme mit der Umschaltung vom Antrieb lösen musste.
Im kalten Zustand ließ sich wunderbar zwischen Dampf und Elektro-Antrieb hin und her schalten, aber nach ca. 15Minuten Dampfbetrieb, mit allen montierten Aufbauten, ging irgendwann nichts mehr. Dann setzte auch noch der Empfänger aus und wollte erst wieder nach aus/ein schalten seinen Dienst aufnehmen. Klar, dass ich die Lady-Scarlett so nicht auf das große Gewässer schicken konnte.

Also hieß es viele Stunden Fehleranalyse und tüfteln in der Männerhöhle 🙂
Als erstes viel mir auf, dass sich das große, weiße Zahnrad im warmen Zustand fest klemmte und sich durch den Servo nicht mehr hin und her schieben ließ. Ich hatte die Umschaltung so justiert, dass die Zahnflanken im kalten Zustand ein minimales Spiel hatten, aber dies war wohl bei Erwärmung zu gering.
Leider musste das Dampfmaschinen-Aggregat wieder ausgebaut werden, was viel Arbeit war, da auch der Kessel wieder demontiert werden musste.
Danach habe ich die runden Befestigungslöcher in der Trägerplatte des Aggregats auf Langlöcher gefeilt. Alles wieder eingebaut und das Zahnflankenspiel großzügiger eingestellt.

Langlöcher für bessere Justage

Erneute Tests unter Dampfbetrieb ergaben, dass zwar im warmen Zustand genug Spiel zwischen den Zahnflanken war, aber der Servo sich irgendwann nicht mehr bewegte.
Da wenig Platz im Rumpf ist, musste ich den Micro-Servo genau über einem Zylinder der Dampfmaschine positionieren. Hierdurch wurde dieser so stark erwärmt, dass er irgendwann nicht mehr funktionierte.
Dies wiederum bewirkte, dass die Elektronik vom Servo am Ende den Empfänger lahm legte. Servos arbeiten meist in einem Temperaturbereich bis maximal 55°, der wohl überschritten war.
Ich experimentierte mit einem Hitzeleitblech und mit zusätzlicher Kühlung durch einen PC-Lüfter, aber nichts half.

Weil nichts von den Maßnahmen funktionierte, versuchte ich einem größeren Standard-Servo, an etwas geänderter Position einzubauen (nicht direkt über dem Dampfmaschinen-Zylinder).
Das funktioniert nun hervorragend, auch bei längerer Betriebszeit.

Großer Standard-Servo

Jetzt heißt es im Trockendock, testen, testen und nochmals testen…
Wenn alles stabil funktioniert, gibt es hier demnächst Bilder und Videos von der Jungfernfahrt.

Nicht die Zähne ausbeißen

Über meine Webseite bekam ich eine Anfrage von Peter & Joel, die den Graupner Zahnradsatz 1048 suchen. Allerdings ist dieser schon lange nicht mehr zu bekommen. Ab und zu taucht mal einer bei Ebay auf, aber da muss man schnell sein…

Als ich die Umschaltung für den Hybrid-Antrieb entwickelte benötigte ich auch ein Zahnrad mit 13 Zähnen. Bei meinen Recherchen stieß ich auf die Firma „Zipperle Antriebstechnik“ (zipperle-antriebstechnik.de) welche, zum günstigen Preis und in kleinen Mengen, alle möglichen Zahnräder herstellen kann. Sogar Sonderwünsche sind möglich.

Mann muss allerdings das richtige „Modul“ (Modul (Zahnrad) – Wikipedia) des Zahnrades bei der Bestellung mit angeben, damit die Zähne auch perfekt in einander greifen.
Das Modul war gar nicht so einfach zu ermitteln, da Graupner hier sein eigenes „Süppchen kochte“. Das Norm-Modul 1,25 kommt dem „Graupner-Modul“ am nächsten und passt sehr gut.
Als Material hatte ich „Polyketon“ gewählt, welches Temperaturen bis max. 220 Grad aushalten kann. Das funktioniert super. Zahnräder (PK), Modul 1,25 )
Das kleine Zahnrad mit 13 Zähnen ist mit einer 5mm Bohrung versehen, in welches ich die Messing-Anschlussbuchse von Krick (r 5,2mm Art. Nr. 64009) eingepresst habe.  
Allerdings hat beim Graupner Zahnradsatz 1048, das große Zahnrad 39 Zähne (r 50,2mm). Beim genormten Modul gibt es aber nur 38 Zähne (r 50mm) oder 40 Zähne (r 52,2mm). Außerdem haben die großen Zipperle-Zahnräder eine 8mm Bohrung.
Da mir keine so große Messing-Anschlussbuchse bekannt ist, könnte ich mir vorstellen, dass man z.B. ein Stirnzahnrad mit Radius 8,5mm Zweckentfremdet und dessen Antriebszähne in das 8mm Loch einpresst, um das große 38Zähne-Zahnrad sicher auf der Welle befestigen zu können, z.B. von Conrad (Stirnzahnrad Bohrungs-Ø: 4 mm)

Die 4mm Achse aus Metall kann man von Fischertechnik verwenden und entsprechend kürzen.
Als Lager und zur Arretierung verwendet man 4mm Stellringe, (Stellringe – conrad.de) welche vor dem Einschieben der Achse mit einem Tropfen Öl versehen werden.

Falls jemand ergänzende Tipps hat dann schreib mir bitte per Mail.

Peter & Joel wünsche ich viel Spaß und gutes Gelingen beim Bau ihrer Glasgow. Schickt mal ein paar Bilder vom Baufortschritt…

Feuer & Wasser

Eigentlich geht es ja in meinem Blog um Dampf. Aber da der Dampf ja mittels Feuer unter dem Kessel erzeugt wird, war mein nächstes Modellboot-Projekt naheliegend.

In meiner Kindheit brachte die Firma Robbe, in den 80er Jahren, das Feuerlöschboot „Düsseldorf“ auf den Markt. Das war damals das „Hammer-Modell“ schlechthin, da man es so richtig mit Sonderfunktionen voll stopfen konnte. Außerdem hat es ein sehr schönes Fahrbild und war mit den 4 Rudern, nicht nur sehr cool, sondern auch sehr wendig.
Ich hatte vor kurzem das Glück, dass ich einen originalen Bausatz mit dem roten Rumpf und alle anderen, notwendigen Teile in der Bucht ergattern konnte. Sogar originale Elektronikbausteine für Licht und Ton aus den 80er Jahren waren noch zu bekommen. Der Sound ist einfach klasse und nicht so perfekt wie heutzutage.
Seinerzeit gab es von Graupner ein Nautic-Modul, mit dem man diverse Fernsteuerungen erweitern konnte. So konnte man die verschiedenen Sonderfunktionen der Schiffe einzeln schalten. Diese Encoder/ Decoder sind zwar heute noch zu bekommen, aber sehr rar und daher meist sehr teuer.
Bei meiner Suche bin ich auf die Firma CP-Elektronik gestoßen. Diese bietet einen 16Kanal Multiswitch Encoder und Decoder, als Bausatz oder fertig montiert, an. Und das Ganze unter 100Euro! Diese Multiswitch-Lösung funktioniert perfekt und ist von sehr hoher Qualität!
Link zum Decoder:
Multiswitch Decoder | Nautic Modul | 16 Kanäle (cp-elektronik.de)
Link zum Encoder:
Multiswitch Encoder: Nautic Modul für Graupner Sender (cp-elektronik.de)
Passende Schalterblende:
Zierblende für Multiswitch Encoder (cp-elektronik.de)

Jetzt steht meinem nächsten Projekt nichts mehr im Wege.
Aber erstmal muss der Dampf-Schlepper fertig werden und vom Stapel laufen…
Das nächste mal kommen wieder neue Bilder von der Glasgow.


Gestört

Mitte der 1980er Jahre bekam ich nach langem bitten und betteln von meiner Oma das Graupner Expert Modulsystem 40Mhz FM 6014 geschenkt. Die Fernsteuerung hat 7 Kanäle und konnte mit diversen Zusatzmodulen erweitert werden. Billig war das Teil mit ca. 550DM damals nicht. (DM = Deutsche Mark der Vorgänger vom Euro).
Im Laufe der Jahrzehnte geriet sie allerdings in Vergessenheit und der Sender viel mir vor ein paar Wochen, beim Aufräumen in der Männerhöhle, wieder in die Hände.
Im Internet fand ich schnell einen Empfänger und ein FMsss-Quarzpaar.
Also guten Mutes die Akkus geladen und das Teil nach ca. 30Jahren wieder in Betrieb genommen. Doch dann Ernüchterung, die Servos zuckten herum, wenn ich mich mehr als einen Meter vom Empfänger entfernte.
Fehlersuche:
1) Akkus im Sender gegen Batterien getauscht – Servos zucken
2) Empfänger am Labornetzteil angeschlossen – Servos zucken
3) WLan-Router ausgeschaltet – Servos zucken
4) Handteil vom Haustelefon & Handy aus dem Raum getan – Servos zucken
5) Neues HF-Modul für den Sender bestellt und eingebaut – Servos zucken
6) Quarze gegen anderen Kanal getauscht – Servos zucken
7) Hörgerät ausgeschaltet (hat Blutooth & 2,4Ghz) – Servos zucken
Ich dachte schon, na dann soll es halt nicht sein, dass das gute alte Stück wieder zu Ehren kommt, da viel mein Blick auf ein kleines, unscheinbares Steckernetzteil vom Ladegerät für das Handteil des Haustelefons. Das Netzteil aus gesteckt und Ruhe, kein Servo zucken mehr! Der Übeltäter war also dieses kleine Stecker-Schaltnetzteil, welches wohl Störimpulse im 40Mhz Frequenzbereich erzeugt. Nun funktioniert die Graupner 6014 wieder wie am ersten Tag und wird zur Steuerung des Schaufelrad-Schleppers verwendet werden 🙂



Revisionsöffnung

Falls ich mal die Achse, auf der die Zahnräder sitzen, ausbauen müsste habe ich eine Revisionsöffnung im Rumpf vorgesehen. Diese Öffnung wird im normalen Betrieb mit einem kleinen Durchführung aus Gummi (aus dem Befestigungsmaterial für Servos) und einem Kunstsoff-Pfropfen verschlossen.