Trepp auf Trepp ab…

Graupner hat sich mit Details sehr zurück gehalten. Ist halt ein Schnellbaukasten 😉
Auf den Radkästen sind im Original immer Treppenstufen.
Das ist zwar sehr viel Kleinarbeit, aber ich finde der Aufwand lohnt sich.
Außerdem habe ich die beiden Podeste, oben auf den Radkästen, aus einzelnen Leisten gefertigt und nicht die Graupner Holzplatten verwendet.
Die Positionsleuchten kommen später auch nicht außen auf die Radkästen sondern, wie bei den Original Schaufelrad-Schleppern, an den Aufbau.
Das hat auch den Vorteil, dass man die Beleuchtung der Positionslampen besser realisieren kann.

Nieten

Vor einiger Zeit hatte ich über Bob Abell von dem Englischen Forum Modelboats berichtet, der bei dem Bau seiner Modellschiffe Nieten imitiert. Das habe ich bei meinem Modell auch aufgegriffen. Man muss etwas mit dem Automatischen Körner und dem Papier experimentieren bis es klappt, aber die Wirkung ist wirklich gigantisch!
Zuerst nimmt man die Umrisse von dem Teil, welches „vernietet“ werden soll ab. Dann zeichnet man sich, auf der Rückseite, mit einem weichen Bleistift die Hilfslinien für die Nieten an. Mit etwas Geduld und Augenmaß wird dann mit dem Körner Niete für Niete in das Papier geprägt. Aber nur so weit, dass kein Loch im Papier entsteht.
Die fertigen Papierstücke mit den Nieten, besprüht man dann mit Sprühkleber und klebt sie auf das entsprechende Bauteil. Danach wird es mit Lack aus der Spraydose oder mit dem Pinsel lackiert.

Mannschaft heuert an

Lange habe ich im Internet gesucht, bis ich passende Figuren im richtigen Maßstab gefunden habe. Es gibt ca. 5cm große Biegepuppen von der Firma Schildkröt. Diese Figuren lassen sich prima biegen und haben jetzt auf dem Seitenrad-Schlepper angeheuert.
Bestellt habe ich die Biegepuppen bei dem Online-Shop „www.nostalgie-und-puppenstube.de„, der wirklich sehr gut sortiert ist.

Der verflixte Aufbau

Das Lackieren des Aufbaus hat mehr Zeit in Anspruch genommen, als ich gedacht habe. Ich wollte Zeit sparen und das hat sich gerächt.
Es war keine gute Idee, den Aufbau direkt mit weißer Farbe zu lackieren.
Der Lack hatte nicht gut gedeckt und die Unebenheiten vom Holz waren auch nach dem Schleifen und erneuten Lackieren deutlich zu sehen.
Also habe ich alles gut durchtrocknen lassen, gespachtelt, geschliffen und mit 1K Rapid-Epoxy Grundierung grundiert. Danach wieder gespachtelt, geschliffen und mit 1K Primer grundiert. Der Primer hat sich aber nicht mit dem Holzkleber vertragen und diesen angelöst. Also wieder alles abgeschliffen, wo der Primer hochgegangen war und wieder grundiert, gespachtelt und geschliffen…
Dann nur noch mit 1K Rapid-Epoxy grundiert und mit weiß RAL 9010 Seidenmatt lackiert. Bei der Lackierung habe ich es dann zu gut gemeint und es gab Lackläufer… Also trocknen lassen schleifen und nochmal lackieren.
Was lange wird, wird endlich gut. Trotz aller Widrigkeiten ist der Aufbau jetzt fertig lackiert. 🙂

Zwischenräume

Original von Graupner, waren die Blanken auf dem Schaufelrad-Deck aufgedruckt.
Soweit ich aber, auf alten original Bildern, erkennen konnte waren zwischen den einzelnen Blanken Zwischenräume, durch die das Wasser abfließen konnte. Daher habe ich diese Lattenroste mit Mahagoni-Leisten, dem Original entsprechend angefertigt. Jede Leiste wurde einzeln angepasst. Das Ganze wurde dann mit Querstreben verklebt. Zum Schluss habe ich die Konstruktion von beiden Seiten mit Klarlack gestrichen.

Schaufelrad-Decks

Die Decks für die Schaufelräder habe ich komplett schwarz lackiert und zusätzlich mit Klarlack gestrichen. Für die seitliche Montage am Rumpf wurden, gemäß des Bauplans, zwei Schablonen gefertigt, damit die Decks mit der richtigen Neigung eingebaut werden konnten.
Die Schablonen wurden mit Klebeband fixiert und die Decks angeklebt.
Zuerst die Längsleisten mit UHU-Hart© am Rumpf, danach die Schaufelrad-Decks mit Ponal© auf der Leiste und mit UHU-Hart© am Rumpf. Die Decks wurden, während der Trockenphase mit Wäscheklammern und Gewichten (Flaschen) beschwert.
Nach dem Trocknen wurden die Stützen mit UHU-Hart© von unten an die Schaufelrad-Decks geklebt. Die Leiste wurde mit dem Pinsel und schwarzer Farbe lackiert.

Kleine Details

Es ist die Summe kleiner Details die ein interessantes Modell von einem genau nach Plan gebauten Modell unterscheiden.
Daher habe ich das Podest im Heck nicht einfach so wie vorgesehen eingeklebt sondern alle 36 aufgedruckten „Durchbrüche“ wirklich erstellt.
Erst vorne und hinten jeweils ein Loch gebohrt, dann mit der kleinen Stichsäge ausgesägt und den Rest mit der Feile bearbeitet.
Danach wurde das Podest grundiert und schwarz lackiert.
Viel Arbeit, die wohl nicht nur der Kenner erkennt und zu würdigen weiß…

Hitzefest

Der Sommer ist vorbei und da Covid-19 Deutschland in den zweiten Lockdown gezwungen hat, ist Modellbau ein gutes Hobby um sich nicht unterkriegen zu lassen. Also geht es wieder weiter auf der Werft.
Der hitzefeste Teil des Aufbaus musste noch lackiert werden, das wäre zwar besser im Sommer draußen passiert, aber mit viel lüften hält sich der Lackgeruch drinnen in Grenzen.
Vor der Lackierung mussten erst noch 6 Bullaugen-Trägerbleche angefertigt werden, welche normalerweise aus Holz bestehen.
Die Maße wurden von den Holzteilen auf das Alu-Blech übertragen, mit der Blechschere ausgeschnitten und mit Bohrlöchern versehen.
Diese Bleche wurden dann mit hitzebeständigem Auspuff-Lack in schwarz lackiert.
Das Lochblech vom Aufbau, welches direkt über dem Kessel sitzt, wurde ebenfalls mit Löchern für die Bullaugen versehen, damit die heiße Luft noch besser, durch die Bullaugen, nach draußen gelangen kann. Da die mitgelieferten Bullaugen nicht aus hitzebeständigem Kunststoff sind, habe ich mich nach welchen aus Messingguss umgeschaut. Fündig geworden bin ich bei der Firma www.elde-modellbau.de (Artikel 675 – Bullaugen mit Nietrand 14mm
Messingguss.)
Die Firma Elde ist ein Kleinod für jeden Modellbauer, da diese Firma noch selbst Beschlagteile von Hand anfertigt! Bei Bestellung waren nur noch 2 Packungen der 3 benötigten vorhanden, da hat die Firma Elde die fehlenden einfach mal eben gegossen! – Super, dass es sowas noch gibt. Ok, die Teile sind zwar etwas teurer, aber ich finde die Qualität ist spitze und man muss solche Geschäfte einfach unterstützen! 🙂
Nach dem Lackieren wurden alle Teile mit Hochtemperatur-Kleber von UHU (auf Silikonbasis) zusammen geklebt.

Noch mehr Blech…

Der hintere Teil vom Aufbau ist besonders stark von der Hitzeentwicklung rund um den Kessel betroffen. Daher habe ich in diesem Innenbereich alles mit Alu-Blech verkleidet. Nachdem die Blechteile ausgeschnitten, gebogen und angepasst waren, wurden sie mit hitzebeständigem Silikonkleber befestigt.

Auseinandertreiben…

Im Original hat der Schornstein eines „Steam Paddle Tugs“ am oberen Ende eine Wölbung nach außen. Dies kann man auch im Modell, ohne teures Spezialwerkzeug, recht einfach bewerkstelligen.
Man benötigt nur einen Gummi-Hammer, ein Stück Holz und einen Trichter. Mir erschien der Trichter, welchen wir seinerzeit für die Zubereitung der Baby-Flaschen verwendet hatten, von der Neigung her optimal.
Man Stülpt das Alu-Rohr über den Trichter und schlägt dann mit dem Gummihammer, mit sanfter Gewalt auf das Stück Holz und treibt so das Aluminium auseinander. (siehe Bild)