Rede kein Blech, biege es !

Original wird der Aufbau komplett aus Holz gefertigt. Über den Kessel soll zwar von innen ein Hitzeschutzblech mit Lüftungsöffnungen angebracht werden aber die Heiße Luft vom Kessel staut sich trotzdem darunter. Wie man aus dem Internet weiß, ist zumindest eine Glasgow daher wohl Opfer der Flammen geworden.
Daher habe ich den Teil des Aufbaus, welcher über dem Kessel ist komplett aus Alu-Lochblech gefertigt. Eine Biegemaschine braucht man dafür nicht, ein kleiner Schraubstock und ein paar Holzreste kann man zum Biegen prima verwenden. Ich hoffe, dass über das Lochblech die Wärme besser nach außen Abtransportiert werden kann.
Die Lüfter habe ich deshalb nicht aus ABS gefertigt sondern welche aus Metall (brüniert H60mm Krick RC 61785) besorgt. Sie sind zwar etwas kürzer als die Originalen, aber das fällt kaum auf.

Darauf kann man aufbauen…

Nachdem nun Rumpf, Technik, Mechanik und das Deck soweit fertig sind, geht es an die Aufbauten. Die Holzteile wurden mittels Feile an das Deck angepasst. Der zusammen geleimte Korpus wurde nach ca. 20 Minuten Trockenzeit auf das Schiffsdeck aufgesetzt und dann während der vollständigen Trocknung mit Gewichten (Wasserflaschen) beschwert. Somit passte sich der Korpus perfekt an das Deck an.

An Deck!

Nachdem im Inneren des Rumpfes alle Vorarbeiten beendet waren, wurde das Deck eingeklebt.
Zuvor mussten noch die Rohre für die Ankerkette angefertigt werden. Diese wurden, anders als im Bauplan beschrieben, nicht aus geraden Rohren hergestellt, sondern mit dem Biegegerät passend gebogen. Zum Einkleben im Rumpf habe ich Stabilit-Express© verwendet.
Nachdem dies getrocknet war, wurde das Deck in die dafür vorgesehene Nut mit UHU-Hart© eingeklebt und die beiden Rohrenden durch die Öffnungen im Deck geführt. Der Streifen türkis an der Verschanzung der Reling wurde zuvor mit Lackierer-Klebeband abgeklebt damit dieser nicht beim Einsetzen des Decks beschädigt wurde. Gummi-Bänder wurden während der Trockenphase um den Rumpf gemacht. Jetzt geht es mit den Aufbauten weiter…

Nötiger Ballast

Nachdem Mechanik und Technik verbaut wurden liegt die Glasgow immer noch nicht tief genug im Wasser. Ein „Stapellauf“ in der heimischen Badewanne ergab, dass ca. 2,6kg zusätzliches Gewicht benötigt werden damit der Schlepper knapp oberhalb der Wasserlinie im Wasser liegt.
In der Summe ergibt das zur Zeit ein Gewicht von ca. 6,8kg. Mit Aufbauten wird das Gesamtgewicht also ungefähr bei 7kg liegen.
Ich habe mir daher vom Dachdecker 3kg Walzblei besorgt. Walzblei kann man sehr gut verarbeiten (schneiden, rollen, biegen). Da Blei giftig ist, bitte bei der Verarbeitung Handschuhe tragen und sicherheitshalber auch danach die Hände waschen! Das Blei habe ich zurecht geschnitten und über die ganze Rumpflänge verteilt. Das zusätzliche Gewicht sollte man unbedingt vor dem Einkleben des Decks platzieren, da man später nicht mehr an alle Bereiche im Rumpf heran kommt.


Revisionsöffnung

Falls ich mal die Achse, auf der die Zahnräder sitzen, ausbauen müsste habe ich eine Revisionsöffnung im Rumpf vorgesehen. Diese Öffnung wird im normalen Betrieb mit einem kleinen Durchführung aus Gummi (aus dem Befestigungsmaterial für Servos) und einem Kunstsoff-Pfropfen verschlossen.

Man weiß ja nie…

Vielleicht möchte ich ja später mal aus irgend einem Grund ein Kabel von ganz hinten nach ganz vorne ziehen? – Wahrscheinlich werde ich das nie machen, aber für den Fall der Fälle habe ich noch eine Schnur durch die Spanten gezogen. So könnte ich bei Bedarf ein Kabel daran knoten und durchziehen.

Vollgestopft

Viel Platz ist nicht mehr im Rumpf.
Nach dem Lackieren durfte die Mechanik und Technik nun endlich an ihren Platz im Rumpf.

Folgendes ist nun funktionstüchtig verbaut:
– Dampfmaschine mit Gastank, Aggregat und Kondenser
– Geschwindigkeitsreglung der Dampfmaschinen per Servo
– Piezo Funkenzünder per Druckknopf (Entzünden der Brenner-Flamme)
– Kühlgebläse per PC-Lüfter
– Ruder (links/rechts) per Servo mit fast 90° Wirkung
– Failsafe für Ruder (Schiff fährt im Kreis bei Ausfall Sender)
– Antriebsartumschaltung per Servo (Dampf oder Elektro)
– Geschwindigkeitsreglung Elektroantrieb per Fahrtregler

Weitere Details folgen in den nächsten Tagen…

Ein Streifen türkis

Es wäre ein zu großer Aufwand gewesen, den kompletten Rumpf abzukleben, nur um einen Farbakzent zu setzen. Daher habe ich mich entschieden den Streifen mit dem Pinsel aufzutragen. Etwas von dem Spraydosen-Lack in den Deckel gesprüht und dann mit dem Pinsel aufgetragen. Vorher noch mit Linierband abgeklebt.
Ich denke das Ergebnis kann sich sehen lassen 🙂

Ich sehe rot

Nun kommt Farbe ins Spiel.
Der Rumpf wurde mit 600er Schleifpapier nass geschliffen und dann mit Silikonentferner gesäubert. Danach wurde mit einem Bleistift die Wasserlinie eingezeichnet. Mit Linierband aus dem Lackiererzubehör wurde erst mit ganz dünnem Klebeband, dann mit etwas breiterem Klebeband abgeklebt. Zum Schluss wurde noch mit breitem Lackierer-Klebeband der obere Teil des Rumpfes mit Zeitung abgedeckt.
Fertig zum Lackieren ging es ab in die „Lackierkabine“. Noch zwei mal mit Silikon-Entferner den Rumpf gesäubert, einmal Probesprühen auf ein Stück Karton und dann ging es los. Lackiert wurde in drei Lagen. Erster Sprühgang, 10Minuten ab lüften lassen. Zweiter Sprühgang, 25 Minuten ab lüften lassen. Dann der finale Sprühgang mit dem es schön glänzend wurde.
Jetzt muss es erstmal ein paar Tage trocknen und dann geht es weiter mit schwarz.

Nicht ohne Grund!

Nun ist es endlich soweit, es geht an die Lackierung.
Doch vor einer schönen Lackierung kommt die Grundierung.
Ich verwende hierfür einen 1K-Epoxy-Grundierfüller von Spray Max: https://www.spraymax.com/de/produkte/produkt/grundierungen-grundierfueller/1k-rapid-epoxy-grundierung/
Das Zeug stinkt zwar ziemlich, aber ich habe sowohl auf Metall wie auf Kunststoff bisher immer nur super Ergebnisse erzielt.
Man sollte bei der Verarbeitung aber unbedingt einen Mundschutz tragen und für gute Belüftung sorgen!
Vorher sollte man seine Familie am besten zum Italiener um die Ecke schicken, damit man die nächsten zwei Stunden freie Bahn hat. Dann heißt es hoffen, dass sich der Grundier-Mief bis zu deren Rückkehr wieder verzogen hat 🙂

Zuerst wurde der Rumpf mit 600er Schleifpapier nass geschliffen. Im Anschluss mit Silikon-Entferner gesäubert.
Vor der Grundierung wurde die Oberseite des Rumpfes abgeklebt, damit kein Sprühnebel ins Innere gelangen kann.
In meiner Werkstatt habe ich vorher mit alten Decken und Handtüchern alles so gut es geht abgehängt, damit die „Lackierkabine“ einsatzbereit war und der Sprühnebel nicht Maschinen und Werkzeug bedeckt.
Grundiert wurde in zwei Sprühgängen, so dass es schön gleichmäßig wurde.

Als nächstes wird mit 800er Papier geschliffen danach abgeklebt und lackiert…