Weiter geht´s…

Nachdem ich meine „Dampf-Röhren-Projekte“ erstmal abgeschlossen habe, wurde der Betrieb in der Werft wieder aufgenommen.
Der Einbau des Decks und der Querspanten war ja schon lange überfällig.
Trotzdem ich alles sorgfältig eingepasst hatte, wollte der hintere Spant auf der Backbordseite nicht richtig Kontakt zum Rumpf bekommen, da sich das Achterdeck nicht richtig in die Sicke einfügte. Wenn ich das Deck mit dem Daumen in die Sicke drückte, passte alles perfekt. Da ich aber nicht 24 Stunden (bis der Kleber durchgehärtet ist) mit meinem Daumen auf die Backbordseite des Achterdeckes drücken wollte, musste ich mir etwas anderes einfallen lassen. 😀
An dieser Stelle konnte ich leider nicht mit Klemmen arbeiten, also überlegte ich mir eine Hilfskonstruktion aus einem Hartholzbrett und zwei Holzklötzen.
Ich schob das Brett durch die hinteren Aussparungen in der Bordwand und fügte an Backbord und Steuerbord je ein passendes Holzklötzchen ein, welches das Achterdeck nach unten drückte.
Der Rest des Decks wurde mit Maler-Kreppband während des verkleben gesichert.
Anders als in der Anleitung, habe ich die beiden Spanten zusammen mit dem Deck, mit UHU-Allplast© eingeklebt. Denke das hält besser und sieht auch besser aus, als nachher mit Sekundenkleber von außen.
Damit kein Kleber nach unten weg laufen konnte, lag der Rumpf zum Trocknen Kiel oben.

Für große Bilddarstellung einfach auf das entsprechende Bild klicken.

Das muss man sich Leisten können

Von einer Spanischen Galeone, welche ich vor Jahren gebaut hatte, waren noch 25 Furnierleisten über. Da ich den Rumpf gerne innen auch mit Holz beplanken wollte, probierte ich aus ob diese Leisten ausreichend sein könnten.
Zuerst habe ich den Sichtbaren Bereich mit einem feinen Filzstift angezeichnet.
Danach wurden die Leisten probehalber mit Malerkrepp befestigt, dann gemessen und gerechnet. War zwar knapp aber hat gereicht. 🙂
Verklebt habe ich die Leisten mit UHU-Allplast©.

Für große Bilddarstellung einfach auf das entsprechende Bild klicken.

Sieht doch besser aus als weiß.

Laterne, Laterne,….

Eigentlich ist die Bug-Laterne aus dem Ausstattungs-Set der Borkum nur eine Attrappe. Ich finde es aber viel schöner, wenn die Laterne auch richtig leuchtet. Also habe ich sie auf LED-Beleuchtung umgebaut.
Hierfür habe ich in den, aus dem Vollen gedrehten, durchsichtigen Acryl-Körper ein 5mm Loch gebohrt und es dann im oberen Teil noch mit einem 6mm Bohrer etwas versenkt, damit die LED schön tief im Inneren sitzt.
Danach habe ich, von innen, in den Messing-Deckel ein 4mm Loch gebohrt, bis ich an der Querbohrung für Halte-Öse raus kam. Dünne Drähte an die LED angelötet und das ganze durch den Deckel gezogen.
Als nächstes habe ich die Halterung gefertigt. Anstelle eines 2mm Messing-Drahtes habe ich ein 3mm Messing-Röhrchen verwendet. Mit dem bereits mehrfach bewehrten Biege-Werkzeug hab ich den Bogen hergestellt.
Das Ende wurde mit dem Hammer platt gedengelt und die Enden rund gefeilt.
Noch ein 1,5mm Loch für die Halte-Öse der Laterne gebohrt und zwei 1,2mm Löcher für die Anschlussdrähte. Das Einziehen der 0,8mm Anschlussdrähte war etwas fummelig, aber am Ende hat es schließlich funktioniert.
Da eine Standard-LED verwendet wird, muss man einen Vorwiderstand von ca. 1000 Ohm vorschalten, wenn man diese an 12Volt betreiben will.

Gerüstet für eine Nachtfahrt

Spannungsversorgung

Nun ist auch das Thema Spannungsversorgung, für die Pumpe und die anderen Elektronik-Komponenten, geklärt.
In der Bucht konnte ich zwei neue 6Volt Bleiakkus erstehen. Diese Akkus passen perfekt und wiegen jeder ca. 300Gramm. Wenn es so weiter geht, brauche ich gar kein zusätzliches Bleigewicht mehr an Bord.
Der Vorteil von dieser Variante ist, dass ich durch das in Reihe schalten der beiden Akkus 12Volt für die Pumpe habe, aber auch eine 6Volt-Spannungsversorgung für Empfänger und Servos.

Also Win/Win 😊

Den Deckausschnitt habe ich so weit vergrößert, dass ich bequem an Akkus und Pumpe heran kommen kann.

Großer Ausschnitt offen
Großer Ausschnitt geschlossen

Wasser marsch!

Nun habe ich einen ersten Testlauf mit dem Wasserstrahl-Antrieb gemacht.
Die beiden Löcher von Ruder und Steven-Rohr habe ich, mit Wohnwagen-Kitt provisorisch, verschlossen.

Das eigentliche Gewicht von ca. 3Kilo wurde mit Wasserflaschen realisiert.

Zuerst wollte die Pumpe nicht ansaugen, aber nachdem ich den Bug etwas ins Wasser gedrückt habe funktionierte es prima.

7 Volt sind wohl etwas zu wenig für die Pumpe aber mit 11 Volt geht es recht gut vorwärts 😊

Test mit 7 Volt-Akkupack
Test mit 11 Volt-Akkupack
Wasserstrahl mit 11Volt

Zusatzantrieb tut Not

Bei Dampfantrieb weiß man nie genau ob einem nicht mal ungeplant der Dampf ausgeht, wenn das Modell weit vom Ufer entfernt ist.
Es kann der Brenner ausgehen, der Gastank nicht richtig befüllt worden sein oder das Wasser im Kessel wurde schneller verbraucht, als man geplant hatte.
Daher ist es gut, wenn das Modellboot noch über eine zweite Antriebsart verfügt. Beim Schaufelrad-Dampfer hatte ich eine mechanische Antriebart-Umschaltung realisiert. Bei der Borkum ist aber nicht genug Platz für eine aufwendige Mechanik.
Im Internet fand ich eine Lösung, welche mir aber nicht gefallen hat. Hier hatte ein anderer Modellbauer eine zweite, kleine Schiffschraube mit Elektromotor eingebaut.

Quelle: BORKUM – Hannemänner (hannemaenner.de)

Mir kam dann die Idee, einen Wasserstrahl-Antrieb zu realisieren und an der Stelle der kleinen Zusatzschiffsschraube nur ein Austrittsloch zu haben, welches man kaum sieht.

Die blaue Holzleiste zeigt den Weg des Wasserstrahls

Die Borkum ist allerdings mit gut 3Kg nicht gerade eine Leichtgewicht und die Rumpfform ist alles andere als schnittig.
Ein Waschwasserpumpe aus dem KFZ-Bereich liefert ca. 2L/min. Das ist nicht gerade viel und entspricht einem Druck von ca. 0,1Bar bei 10cm Rohrdurchmesser. Damit dürfte die Borkum wohl kaum vom Fleck kommen.

Ich habe mich umgeschaut und dann von der Firma Reich eine Verstärkerpumpe aus dem Camping-Bereich gefunden, welche 18L/min. fördern kann. Das entspricht einem Druck von ca. 0,8 bis 1 Bar bei 10cm Rohrdurchmesser.
Außerdem ist diese Pumpe recht flach, so dass Sie sehr gut zwischen Stevenrohr und Rumpf passt.

Verstärkerpumpe von der Firma Reich 18L/min

Als nächstes wird alles eingebaut und getestet ob Theorie und Praxis übereinstimmen.

Borkum – D49 Anpassungen Brennrohr

Da das Brennrohr von der D48 Dampfmaschine für einen liegenden Kessel hergestellt wurde, war es für den Stehenden Kessel der D49 etwas zu lang. Das hatte zur Folge, dass hinten und vorne kleine Flammen austreten konnten, wenn man das Gas am Tank weit aufgedreht hat.
Daher habe ich zwei kleine Aluplatten rund gerollt und über die Enden des Brennrohres geschoben, so dass nun einige Gasaustritt-Löcher verschlossen sind.
Das funktioniert hervorragend und es besteht keine Gefahr mehr, dass Flammen in Richtung Gastank lodern.
Außerdem habe ich rechts und links noch zwei zusätzliche Löcher in die Kesselhalterung bzw. den Brennraum gebohrt, damit man das Feuer besser entzünden kann und sieht ob es noch noch brennt.

Kondenswasser-Auffangschale

Am Aggregat entsteht im Betrieb immer Kondenswasser und läuft daran herunter. Damit das Wasser nicht in den Rumpf läuft habe ich aus einem alten Dosendeckel eine Auffangschale gebaut. Da der Dosendeckel eine Prägung hatte, würde das etwas merkwürdig unter dem Aggregat aussehen. Deswegen habe ich aus 0,5mm Messingblech eine Einlage gefertigt. Den Deckel habe ich mit Auspufflack schwarz lackiert. Nach dem Lackieren habe ich die Messing-Einlage mit hitzebeständigem Silikonkleber in den Deckel eingeklebt. Fertig ist die Auffangschale.
Schaut doch mit den Rundungen aus, wie original ab Werk 🙂

Die „schöne“ Seite

In einem Internet-Shop hatte ich eine 2,5mm dicke Messingplatte bestellt, welche als Grundplatte für die Komponenten der Dampfmaschine dienen soll.
Heute wurde sie diese geliefert, also ab in die Werkstatt, Löcher mit schönen Versenkungen gebohrt und dann wollte ich montieren…

AHHHHHHHHHHhhhhhhhhhh!!! Die „Schutzfolie“ hat im Laufe der Zeit mit dem Messing reagiert und die „schöne Seite“ sieht viel schlimmer aus als die Rückseite mit den Kratzern vom Schneiden.

Ich habe experimentiert ob ich da wieder Messingglanz hinbekomme.
Schließlich habe ich mit Spiritus die oberste Schicht abgewaschen und danach 6 mal mit Nevr-Dull© die Platte poliert!

Jetzt sieht es zwar nicht mehr aus wie Kupfer mit Messing-Sprengeln, aber leichte matte Spuren sind immer noch zu sehen.
Da mir die Lieferfirma mitteilte, dass die ganze Charge von diesem Problem betroffen sei, hat sie mir die Platte geschenkt und den Kaufpreis zurück erstattet.
Also werde ich wohl mit dieser Platte leben. „Einem geschenkten Gaul, schaut man nicht ins Maul“ 😉
Die Grundplatte wiegt übrigens 658 Gramm, dieses Gewicht kann die Borkum gut gebrauchen und das spare ich später beim Austrimmen an Blei.

Abnahme durch Maschinist und Schiffsführer wurde erteilt