Davit

Der Davit ist eine Aussetzvorrichtung für Boote oder auch große Anker, welche sich an Deck befinden.

Eine ganze Zeit habe ich darüber nachgedacht, wie ich die Davits für die Beiboote positionieren könnte. Zum einen sollte es so original wie möglich sein, aber auch funktional. Die Radhäuser sollten abnehmbar bleiben, für das Abschmieren oder Wartungsarbeiten.
Ich habe die Davits mit Messingrohren verlängert. Da die originale Biegung zu eng war, ich aber die schlank auslaufenden Rohre behalten wollte, habe ich den Biegeradius verändert. Hierzu habe ich die Arme vorsichtig zurück gebogen und dann mit dem Biegewerkzeug den Radius so angepasst, dass die Flaschenzüge welche die Rettungsboote anheben, möglichst gerade hängen. Die Flaschenzüge habe ich mit einem zusätzliche Loch versehen, so dass sie auch wirklich funktionieren.

Noch mehr Blech…

Der hintere Teil vom Aufbau ist besonders stark von der Hitzeentwicklung rund um den Kessel betroffen. Daher habe ich in diesem Innenbereich alles mit Alu-Blech verkleidet. Nachdem die Blechteile ausgeschnitten, gebogen und angepasst waren, wurden sie mit hitzebeständigem Silikonkleber befestigt.

Rede kein Blech, biege es !

Original wird der Aufbau komplett aus Holz gefertigt. Über den Kessel soll zwar von innen ein Hitzeschutzblech mit Lüftungsöffnungen angebracht werden aber die Heiße Luft vom Kessel staut sich trotzdem darunter. Wie man aus dem Internet weiß, ist zumindest eine Glasgow daher wohl Opfer der Flammen geworden.
Daher habe ich den Teil des Aufbaus, welcher über dem Kessel ist komplett aus Alu-Lochblech gefertigt. Eine Biegemaschine braucht man dafür nicht, ein kleiner Schraubstock und ein paar Holzreste kann man zum Biegen prima verwenden. Ich hoffe, dass über das Lochblech die Wärme besser nach außen Abtransportiert werden kann.
Die Lüfter habe ich deshalb nicht aus ABS gefertigt sondern welche aus Metall (brüniert H60mm Krick RC 61785) besorgt. Sie sind zwar etwas kürzer als die Originalen, aber das fällt kaum auf.

An Deck!

Nachdem im Inneren des Rumpfes alle Vorarbeiten beendet waren, wurde das Deck eingeklebt.
Zuvor mussten noch die Rohre für die Ankerkette angefertigt werden. Diese wurden, anders als im Bauplan beschrieben, nicht aus geraden Rohren hergestellt, sondern mit dem Biegegerät passend gebogen. Zum Einkleben im Rumpf habe ich Stabilit-Express© verwendet.
Nachdem dies getrocknet war, wurde das Deck in die dafür vorgesehene Nut mit UHU-Hart© eingeklebt und die beiden Rohrenden durch die Öffnungen im Deck geführt. Der Streifen türkis an der Verschanzung der Reling wurde zuvor mit Lackierer-Klebeband abgeklebt damit dieser nicht beim Einsetzen des Decks beschädigt wurde. Gummi-Bänder wurden während der Trockenphase um den Rumpf gemacht. Jetzt geht es mit den Aufbauten weiter…

Messing Rohre biegen

Für den Schornstein mussten 3mm und 5mm Rohre gebogen werden. Aber Rohre zu biegen ist ein Kunst für sich. Man braucht unbedingt das richtige Werkzeug. Zuerst habe ich es mit der schwarzen Noname-Biege Zange mit den Chromgriffen probiert, leider wurde das Rohr damit nur geknickt. Danach habe ich mir den Rohrbieger von der Firma Vigor bestellt und damit ging es viel besser. Bei dem 3mm Rohr muss man sehr vorsichtig sein und einen 90° Winkel bekommt man kaum hin. Bis ca. 45° ist es gut machbar. Das 5mm Rohr hingegen lässt sich super biegen. 90° Winkel und mehr sind kein Problem. Aber immer langsam und mit viel Gefühl drücken beim Biegen.

Auf dem Bild kann man sehr schön das gebogene 5mm Messing-Rohr sehen
Diese Zange ist wohl mehr etwas für dickere Kupfer-Rohre. Für dünne Messing-Rohre ist sie nicht geeignet

Mit dieser Zange von der Firma Vigor (V1782) kann man die dünnen Messing-Rohre prima biegen